Gut besucht! Vortrag in Bad Boll – ZU GUT FÜR DIE TONNE
Fast 40 Frauen und auch einige Männer trafen sich im Oktober in Bad Boll zu dem Vortrag über Lebensmittelverschwendung.
Die Referentin vom Landesverband Frau Carmen Rouhiainen führte gekonnt in die Materie ein.
Was ist eigentlich Lebensmittelverschwendung und welche Gründe gibt es dafür und was können wir dagegen tun? All diese Fragen wurden durchleuchtet.
Viele Lebensmittel gehen bereits auf dem Weg vom Feld zum Teller verloren oder müssen weggeworfen werden, weil sie z. B. nicht den Vorgaben der Lebensmittelindustrie entsprechen. Auch durch Witterungseinflüsse sowie durch Schädlinge oder Krankheiten kommt manches nicht auf den Tisch.
Im Handel sind die Regale voll gefüllt bis Ladenschluss, manches davon ist am nächsten Tag nicht mehr verkaufbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum wurde ebenfalls erwähnt. Man sollte sich bewusst sein das dies kein Ablaufdatum ist und sehr viele Lebensmittel darüber hinaus genießbar sind. Auch in Gaststätten, Kantinen u.s.w. entsteht oft überflüssiger Lebensmittelmüll.
Doch die meisten Lebensmittel werden im Privathaushalt weggeworfen, wie Frau Rouhianinen berichtete.
Insgesamt werden ca. 11 MIO. Tonnen Lebensmittel pro Jahr in Deutschland weggeworfen, davon entfallen 59% auf die Privaten Haushalte, 17% auf Außer-Haus-Verpflegung, 15% auf die verarbeitende Industrie und überraschenderweise nur 7% auf den Handel.
Weltweit werden 931 MIO. Tonnen Lebensmittel jedes Jahr weggeworfen (Stand 2019), dem gegenüber stehen 735 Millionen hungernde Menschen auf der Welt.
Diese Zahlen lassen einem sehr nachdenklich werden und gemeinsam wurde überlegt wie jeder und jede Einzelne von uns im privaten Umfeld handeln kann um weniger Lebensmittel zu verschwenden. Jeder hat schon mal zu viel gekocht und es wurde dann doch nicht mehr gegessen, oder es wurde zu viel eingekauft und ist im Kühlschrank verdorben weil es nicht rechtzeitig weiterverarbeitet wurde.
Den Vorrat zu Haus im Überblick behalten – Einkaufslisten schreiben – bedarfsgerecht einkaufen – nicht hungrig einkaufen, solche scheinbar einfachen Mittel können uns helfen bewusster mit unseren Lebensmitteln umzugehen.
Dr. Inge Aichele, Ortsvorsitzende von Bad Boll bedankte sich mit einem kleinen Präsent bei Frau Rouhiainen und im Anschluss wurde noch lebhaft über das Thema diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht.
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