Bildungsreise nach Kiel, Reisebericht
Der Kreislandfrauenverband Göppingen reiste zum Deutschen Landfrauentag nach Kiel.
Die fünf-tägige Bildungsreise führte die 45 Landfrauen und Landmänner aus dem Kreisverband Göppingen in den hohen Norden. Es waren auch liebe Gäste aus dem Ortsverein Gingen mit dabei. Ziele waren Nord- und Ostsee sowie der Deutsche Landfrauentag in Kiel.
Nach der frühen Abfahrt am Sonntag war die erste größere Rast in der Lüneburger Heide beim gemeinsamen Mittagsimbiss in einem Hofcafé in dem idyllischen Dörfchen Eickenloh. Weiter ging es durch den Elbtunnel in Hamburg bis nach Husum in Schleswig-Holstein, zum Hotel Osterkrug. Nach dem Einchecken und dem gemeinsamen Abendessen endete der erste lange Tag.
Der zweite Tag begann mit einer Busrundfahrt durch Husum eine charmante kleine Hafenstadt. Mit fachkundigem Reiseleiter ging es weiter nach Eiderstedt, eine Halbinsel an der Nordseeküste im Kreis Nordfriesland (Nationalpark Schleswig-Holstein) mit dem schönen Leuchtturm in Westerhever. Nächstes Ziel war das Nordseeheilbad St.-Peter-Ording mit 12 km feinem Sandstrand, Dünen, Salzwiesen und Kiefernwald. Nach so viel Nordseeluft ging die Fahrt weiter ins Landesinnere zur Holländersiedlung in Friedrichstadt, auch „Venedig des Nordens“ genannt. Bei einer Grachtenfahrt konnten unter anderem die wunderschönen Treppengiebel der Häuser bestaunt werden. Der Kapitän entpuppte sich als waschechter Friedrichstädter und hatte viele Informationen für die Landfrauengruppe. Als letztes Ziel für diesen Tag stand das imposante Eider-Sperrwerk auf dem Programm. Das größte Küstenschutzbauwerk Europas, mit fünf jeweils 40 Meter breiten Doppeltoren, die bei Sturmflut geschlossen werden und so das Hinterland schützen. Auf dieses Bauwerk führte eine Treppe, so konnte alles von Oben eingesehen werden, was sehr interessant war. Auch eine Küstenvogelkolonie brütete dort an der stürmischen Seeseite des Sperrwerkes. Dort herrschten ideale Bedingungen für Lachmöwen, Küsten- und Flussseeschwalben. Anschließend ging es zurück nach Husum. Ein gemeinsames Abendessen in gemütlicher Runde am Hafen von Husum rundete auch diesen informativen Tag ab. Zufällig spielte an diesem Abend auf dem Husumer Marktplatz die Big-Band der Bundeswehr, was ein weiteres Highlight war und ein super Abschluss für diesen Abend.
Am dritten Tag der Höhepunkt der Reise: Die Fahrt nach Kiel zum Deutschen LandFrauentag.
Der Tag stand unter dem Motto: „75 Jahre Landfrauen – Auf Kurs in die Zukunft.“
Gemeinsam mit über 5000 Landfrauen die auch aus ganz Deutschland angereist waren, wurde das 75.-jährige Jubiläum des Deutschen Landfrauenverbandes in der Wunderino Arena in Kiel gefeiert. Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes (DLV) freute sich ganz besonders Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßen zu können. Dieser brachte seine ganze Wertschätzung den Landfrauen gegenüber in seiner Eröffnungsrede zum Ausdruck. Alle Einzelheiten zu diesem großartigen Jubiläum sind auf der Landfrauen-Homepage zu lesen.
Für die Landmänner gab es an diesem Tag ein gesondertes Programm: Stadtrundfahrt in Kiel, Fahrt zum Nord-Ostsee-Kanal mit Schleusenführung und eine Schifffahrt durch die Kieler Förde.
Am vierten Tag war das Reiseziel Sylt. Der Bus startete Richtung Dänemark zur Wattenmeer-Insel Römö. Dort überraschte uns einen kleinen Abstecher zum längsten Sandstrand von Skandinavien an der Westküste zwischen Sönderstrand und Lakolkstrand. Weite und Strand soweit das Auge reicht! Unglaublich! – Am Hafen von Havneby angekommen ging es dort mit der Syltfähre nach List im Norden von Sylt. Mit unserem Reiseleiter erkundeten wir das Listland-Naturschutzgebiet mit Blick auf die Wanderdünen. Im Hafen von List gab es eine kurze Rast und Zeit zur freien Verfügung. Dann ging die Inselrundfahrt weiter Richtung Keitum. Dort erwarteten uns Reetgedeckte Friesenhäuser, idyllische Gärten und prächtige Kapitänshäuser. Auffällig waren die vielen Stock- und Buschrosen, sowie die wunderschönen Hortensien. Wie die Reetdächer gedeckt wurden und warum alle Häuser an der Haustürseite einen Giebel über der Haustüre haben, wurde vom Reiseführer fachkundig beantwortet. Keitum beherbergt auch ein Walfang-Museum, im Garten davor konnte das Skelett eines Finnwales betrachtet werden. Nach dem einstündigen Spaziergang durch das Dorf ging die Fahrt weiter nach Westerland, Rantum und zur südlichsten Spitze von Sylt nach Hörnum, mit Blick auf den Leuchtturm. Wieder zurück in Westerland, fuhren wir mit dem Sylt Shuttle zurück ans Festland über den Hindenburgdamm. Das war ein besonderes Erlebnis für die gesamte Landfrauengruppe: Nachdem der Reisebus sicher auf den Autozug stand, ging es flott mit 100 km/h rückwärts von Westerland nach Niebüll/Bahnhof. Das rasante Erlebnis dauerte 40 Minuten. Als dort der Reisebus wieder auf festem Boden stand, erfolgte die Rückfahrt zum Hotel.
Tag Fünf, letzter Tag der Reise, startet mit Auschecken, Koffer im Bus „einparken“ und schon begann etwas wehmütig die Rückfahrt Richtung Süden. Hildesheim war das letzte anvisierte Ziel auf der Rückreise. Doch leider konnte der Elbtunnel nicht passiert werden, da er durch einen Unfall blockiert wurde. Kurzentschlossen haben die Landfrauengruppe und ihr Busfahrer das Ziel geändert. Da es nicht weiter ging, einigte man sich darauf, dass die Landungsbrücken in Hamburg besucht werden, bis sich das Verkehrsaufkommen etwas beruhigt hatte. Alle nutzten die gut zwei Stunden Aufenthalt um auf eigene Faust das Herzstück von Hamburg zu erkunden.
Danach ging die Reise beschwingt weiter und spät nachts kamen alle wieder wohlbehalten und mit vielen neuen Eindrücken im Kreis Göppingen an.
C. Rieker